Klöster in Südfrankreich: Diese 5 Orte lohnen einen Besuch

“Es war still, fast unwirklich. Nur das Knirschen von Kies unter den Schuhen und irgendwo in der Ferne das Rufen eines Vogels. Der Stein unter unseren Händen war kühl, die Mauern dick, Jahrhunderte alt. Wir standen in einem Kreuzgang der Abbaye du Thoronet, umgeben von Nüchternheit, Licht und einer Stille, die nicht leer, sondern vollkommen war.”
Wer ein Kloster in Südfrankreich besucht, sucht nicht einfach ein Ausflugsziel. Er sucht einen Ort, der entschleunigt – in seiner Architektur, seiner Geschichte, seiner Lage. Viele dieser Orte liegen versteckt in Tälern, zwischen Lavendelfeldern, in Weinbergen oder auf abgelegenen Inseln. Manche sind monumental, andere fast unsichtbar. Doch sie alle haben eines gemeinsam: Sie hinterlassen etwas.
In diesem Beitrag stellen wir fünf Klöster in Südfrankreich vor, die nicht nur durch ihre Baukunst, sondern auch durch ihre Atmosphäre wirken. Das Ganze ergänzt durch persönliche Eindrücke, wie sie Reisende mit casapilot erlebt haben.
1. Abbaye de Sénanque: Berühmt und doch so still
Die Abbaye de Sénanque liegt bei Gordes, in einem abgeschiedenen Tal der Provence. Umgeben von Lavendelfeldern ist sie eines der bekanntesten Klöster Südfrankreichs. Und doch wirkt sie so zurückhaltend. Die romanische Zisterzienserabtei aus dem 12. Jahrhundert besticht durch ihre klare, fast strenge Architektur.
Besichtigt werden kann sie nur im Rahmen einer Führung: meist in Gruppen, aber in ruhigem Tempo. Innen erwartet Besucher:innen schlichter Stein, kaum Dekor, aber beeindruckende Akustik. Wer früh kommt oder abseits der Saison reist, erlebt die Anlage fast für sich allein.
Johannes & Waltraud: „Man sollte wirklich die Führung mitmachen. Erst dann versteht man, warum diese karge Architektur so beeindruckt. Und morgens war der Hof fast menschenleer.“„

Außenansicht der Abbaye Notre-Dame de Sénanque in der Provence, umgeben von Natur und Lavendelfeldern.
2. Abbaye du Thoronet: Klang, Stein und Konzentration
In einem abgeschiedenen Tal zwischen Draguignan und Brignoles liegt die Abbaye du Thoronet: schlicht, monumental und voll innerer Spannung. Der Verzicht auf Dekor und die geometrische Klarheit schaffen eine fast meditative Atmosphäre. Besonders eindrucksvoll ist die Akustik: Jeder Ton scheint hier Raum zu bekommen.
Der Rundgang ist individuell möglich, Audio-Guides erklären Geschichte und Bauweise. Wer sich Zeit nimmt und still verweilt, erlebt diesen Ort nicht nur architektonisch – sondern körperlich.
Lukas, 41: „Ich war allein in der Kirche und habe einmal laut geklatscht. Der Ton hing so lange in der Luft, dass ich Gänsehaut bekam. Ein magischer Ort, ganz ohne Worte.“

Innenhof der Abbaye du Thoronet in der Provence mit historischen Steinarkaden und ruhiger Klosteratmosphäre.
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3. Abbaye Saint-Michel de Frigolet: Versteckt zwischen Pinien und Geschichte
Etwa zehn Kilometer nördlich von Tarascon liegt die Abbaye Saint-Michel de Frigolet, eingebettet in einen Pinienwald des Montagnette-Massivs. Anders als viele schlichte Zisterzienseranlagen ist dieses Kloster farbig, verspielt und überraschend lebendig mit goldverzierter Basilika und neoromanischen Elementen.
Die Abtei ist noch heute bewohnt und wirkt trotz Besucherbetrieb sehr ruhig. Ein kleiner Klosterladen, der selbst hergestellte Produkte verkauft, rundet den Besuch ab. Viele kommen nur für einen kurzen Spaziergang und bleiben länger als geplant.
Sophia, 52: „Ich war überrascht, wie farbig und einladend das alles war. Der Duft der Pinien, die Ruhe und dann dieser festliche Innenraum. Es hatte fast etwas Märchenhaftes.“

Innenhof der Abbaye du Thoronet in der Provence mit historischen Steinarkaden und ruhiger Klosteratmosphäre. "Abbaye Saint-Michel de Frigolet (TARASCON, FR13)" by jean-louis zimmermann is licensed under CC BY 2.0.
4. Chartreuse de Valbonne: Einsamkeit mit Weitblick
Versteckt im Hinterland der Ardèche, zwischen Wäldern und Weinbergen, liegt die Chartreuse de Valbonne. Die ehemalige Kartause wurde im 13. Jahrhundert gegründet und später mehrfach erweitert – heute ist sie ein Ort der Stille, mit einer weitläufigen Anlage, die fast vergessen scheint.
Der Rundgang führt durch Innenhöfe, Kreuzgänge und den großen Schlafsaal der Mönche. Kein perfekter Glanz, sondern Patina, Bruchkanten, wuchernde Pflanzen. Gerade das macht den Reiz aus. Wer den kleinen Anstieg zur Anlage auf sich nimmt, wird mit einem echten Rückzugsort belohnt.
Henrik, 49: „Es war, als würde man eine andere Zeit betreten. Nicht perfekt restauriert, aber genau deshalb so berührend. Einfach ein Ort, der sich selbst treu geblieben ist.“

Luftaufnahme der Chartreuse de Valbonne im Département Gard mit Blick auf die farbigen Dächer der Klostergebäude. "File:France Languedoc-Roussillon Gard Chartreuse de Valbonne 01.jpg" by Calips is licensed under CC BY-SA 4.0.
5. Abbaye de Lérins: Inselkloster mit Weitblick
Nur 20 Minuten mit der Fähre von Cannes entfernt liegt die Île Saint-Honorat – klein, still, fast meditativ. Hier befindet sich das Abtei Lérins, seit dem 5. Jahrhundert ein Ort des klösterlichen Lebens. Noch heute wird sie von Mönchen bewohnt, die Wein, Likör und Olivenöl herstellen und Besuchern Tür und Herz öffnen.
Die Insel kann zu Fuß umrundet werden, vorbei an Eukalyptusbäumen, kleinen Kapellen und einsamen Buchten. Das Kloster selbst kann besichtigt werden, ebenso der imposante Turm direkt am Wasser. Es ist kein klassischer Ausflug, sondern eine kleine Auszeit inmitten des Mittelmeers.
Miriam, 44: „Wir hatten Cannes fast vergessen, als wir zurück aufs Boot stiegen. Es war wie ein Tag Urlaub im Urlaub. Still, duftend, warm, und einfach besonders.“

Luftaufnahme der Abbaye de Lérins mit Klostergebäuden, grüner Umgebung und Blick auf das Mittelmeer.
Klöster in Südfrankreich: Beeinruckende Orte, die bleiben
Wer ein Kloster in Südfrankreich besucht, sucht mehr als Architektur. Es geht um Momente der Stille, Räume, die sich anders anfühlen, und Geschichten, die nicht laut erzählt werden müssen.
Ob auf einer Insel, tief im Wald oder zwischen Lavendelfeldern: Jedes dieser Klöster hat seinen eigenen Charakter. Manche beeindrucken durch Akustik oder Strenge, andere durch Farben, Weite oder Einsamkeit. Doch alle haben eines gemeinsam: Sie laden zum Innehalten ein.
Wer sich auf diese Orte einlässt, nimmt etwas mit. Manchmal nur ein Gefühl, manchmal einen Gedanken, der bleibt. Und genau darin liegt ihr Wert. Für alle, die Südfrankreich nicht nur bereisen, sondern spüren möchten, sind diese Klöster stille, aber eindrucksvolle Begleiter.