Ist Urlaub in Belgien teuer? Wir haben den Test gemacht!

Ist Urlaub in Belgien teuer? Diese Frage stellte sich uns, als wir zum ersten Mal überlegt haben, einen Aufenthalt in einem Ferienhaus in den Ardennen zu verbringen. Frankreich kannten wir schon, die Niederlande auch. Belgien war für uns hingegen ein blinder Fleck. Und mit Blick auf die Fotos: stilvoll, ruhig, modern – das konnte doch nicht günstig sein?

Ein paar Klicks später hatten wir auch schon gebucht. Und erst vor Ort wurde klar, dass Belgien vieles ist, aber eben nicht das, was wir erwartet hatten.

In diesem Beitrag teilen wir unsere Eindrücke: Was kostet ein Urlaub in Belgien wirklich? Wo lohnt es sich, bewusst mehr zu investieren und wo überrascht das Land mit Qualität, die man sonst lange sucht? Ein ehrlicher Blick auf Preise, Komfort und die stillen Stärken eines Reiseziels, das viele unterschätzen.

Was kostet ein Urlaub in Belgien wirklich?

Wir hatten ehrlich gesagt mit mehr gerechnet. Mehr Kosten, mehr Touristenpreise, mehr Luft nach unten. Stattdessen standen wir ein paar Wochen später auf der Holzterrasse eines Ferienhauses mitten in den Ardennen und dachten: Dafür hätten wir woanders das Doppelte gezahlt.

Belgien ist kein Schnäppchen. Aber es verkauft sich auch nicht unter Wert. Ein Haus mit Whirlpool, Kamin und durchdachtem Interieur kostet im Schnitt zwischen 130 und 200 Euro pro Nacht – je nach Region, Saison und Anspruch. Wer außerhalb der Wochenenden bucht oder flexibel ist, findet echte Preis-Leistungs-Perlen.

Beim Essen ist es ähnlich. Wir haben in kleinen Dörfern gegessen, wo das Mittagsmenü aus Suppe, Hauptgericht und einem lokalen Bier bestand. Und das für eindeutig weniger als ein Salat an der Côte d’Azur. Andererseits: In Brüssel zahlt man für drei Gänge auch gerne 60 Euro aufwärts. Es ist also wie so oft: Wer sich ein wenig mit dem Land beschäftigt, wird angenehm überrascht – auch preislich.

Urlaub in Belgien ist nicht billig. Aber vielleicht ist genau das der Punkt: Man bekommt etwas, das nicht laut schreit, sondern still überzeugt.

Nahaufnahme von belgischem Stoofvlees mit goldbraunen Fritten – traditionelles Nationalgericht aus Belgien.

Nahaufnahme von belgischem Stoofvlees mit goldbraunen Fritten – traditionelles Nationalgericht aus Belgien

Was wir bezahlt haben und was wir dafür bekommen haben

Für unseren Aufenthalt in Belgien hatten wir ein Ferienhaus in den Ardennen gewählt: modern, hell, mit Sauna + Whirlpool und einem großen Garten. Gebucht für drei Nächte, im Frühling. Der Preis: 590 Euro.

Wir haben ehrlich gesagt mehr erwartet. Nicht mehr Komfort, sondern mehr Kosten. Denn die Ausstattung war hochwertig: Natursteinboden, große Glasfront, gute Matratzen, stilvolle Einrichtung ohne Kitsch. Und vor allem: Ruhe. Keine Nachbarn in Sichtweite, kein Straßenlärm. Zum Vergleich: Ein Hotel mit vergleichbarem Standard hätte uns das Doppelte gekostet. Und wir hätten auf das Wichtigste verzichtet: Platz, Selbstbestimmung, das Gefühl, angekommen zu sein.

Natürlich kann ein Aufenthalt in Belgien auch teurer sein, vor allem an der Küste, in der Hochsaison oder in besonders exklusiven Lagen. Aber wer bewusst bucht, bekommt viel für sein Geld. Nicht billig, aber ehrlich.

Modernes Interieur einer Luxus-Feriensuite mit offener Küche und gemütlichem Wohnbereich.

Modernes Interieur einer Luxus-Feriensuite mit offener Küche und gemütlichem Wohnbereich

Qualität, Design & Kulinarik oft unterschätzt

Was uns am meisten überrascht hat? Wie still sich Qualität hier zeigt. Kein Protz, kein „Seht her, wir sind exklusiv“. Stattdessen klare Linien, schöne Materialien, durchdachte Räume. In Belgien gibt es Unterkünfte, die wirken wie aus einem Interior-Magazin, ohne dass man sich dabei wie in einem Showroom fühlt.

Das zieht sich durch alle Bereiche: Ein kleiner Hofladen mit Wein und Käse, in dem jedes Produkt mit Sorgfalt ausgewählt wurde. Ein Restaurant, das keine Sterne braucht, weil das Menü einfach funktioniert. Ein Ferienhaus, in dem das Holz riecht wie früher bei den Großeltern, nur mit Fußbodenheizung und Regendusche.

Belgien hat keinen Ruf als Design-Destination. Vielleicht ist das genau sein Vorteil. Wer auf der Suche nach durchgestylter Ästhetik ist, wird hier nicht enttäuscht, aber sicher auch nicht überfordert. Statt goldener Wasserhähne gibt es zurückhaltende Eleganz. Und wer genau hinschaut, merkt: Gutes Design ist hier kein Luxus, sondern Haltung.

Stilvolles, minimalistisches Design-Badezimmer mit integrierter Badewanne, Glasdusche und weißer Wandverkleidung in Steinoptik.

Stilvolles, minimalistisches Design-Badezimmer mit integrierter Badewanne, Glasdusche und weißer Wandverkleidung in Steinoptik

Reisen ohne Stress: Was Belgien anders macht

Was uns wirklich hängen geblieben ist: dieses Gefühl, dass alles unkomplizierter war als erwartet. Keine überfüllten Parkplätze, kein tägliches Planen von Ausweichrouten, keine Diskussionen, ob man früh genug loskommt, um „vor der Masse“ da zu sein. Ein Beispiel: Wir sind an einem Samstagvormittag durch Dinant spaziert. Fluss, Altstadt, kleine Boutiquen. Es war belebt, ja. Aber nicht laut, nicht hektisch. Kein Vergleich zu einem Samstag in vergleichbaren Orten in Südfrankreich oder Italien, wo man sich oft nur noch im Strom mitbewegt.

Dasselbe beim Einkaufen: Auf dem Wochenmarkt in Durbuy bekamen wir frisches Gemüse, Brot und Käse – ganz ohne Gedränge. Und die Verkäuferin hatte Zeit für ein kurzes Gespräch. Es war nichts Spektakuläres, aber genau das war es eben. Man reist in Belgien nicht, um Checklisten abzuhaken. Sondern um durchzuatmen. Das merkt man nicht sofort, aber rückblickend war das vielleicht der größte Luxus.

Panoramablick über die belgische Stadt Dinant mit Fluss, Altstadt und umgebender Hügellandschaft.

Panoramablick über die belgische Stadt Dinant mit Fluss, Altstadt und umgebender Hügellandschaft

Tipps für preisbewusste Genießer:innen

In Belgien spart man nicht durch Kompromisse, sondern durch Entscheidungen mit Augenmaß. Was wir selbst gelernt haben: Es lohnt sich, bei Region und Saison genau hinzusehen.

Während an der Küste die Preise im Sommer schnell steigen, bleibt es in den Ardennen oder im Landesinneren oft deutlich entspannter sowohl preislich wie atmosphärisch. Auch der Reisezeitpunkt macht einen Unterschied: Frühling und Herbst bieten angenehmes Wetter, weniger Andrang und oft bessere Verfügbarkeiten. Auch bei Restaurants haben wir das festgestellt. Wer mittags reserviert, isst oft günstiger und zwar genauso gut. Und beim Einkauf auf dem Markt gilt: lokal denken, besser essen. Belgien ist kein Land der Superlative, aber der Details. Wer bereit ist, genauer hinzusehen, wird belohnt – auch im Portemonnaie.

Unser Tipp: Nicht das Günstigste suchen, sondern das, was passt. Gerade in Belgien kann „klein, ruhig und stilvoll“ oft mehr bieten als teuer und groß.

Panoramablick auf Frahan in den belgischen Ardennen mit markanter Schleife der Semois und grüner Hügellandschaft.

Panoramablick auf Frahan in den belgischen Ardennen mit markanter Schleife der Semois und grüner Hügellandschaft

Unsere Erfahrung: Belgien ist nicht billig, aber ehrlich

Wer nach dem günstigsten Urlaub sucht, wird Belgien wahrscheinlich nicht als Erstes auf der Liste haben. Und das ist völlig in Ordnung. Denn Belgien will kein Massenmarkt sein, sondern ein Ort für Menschen, die Wert auf Ruhe, Stil und Qualität legen. Für uns war es genau das: Ein Land, das nicht laut wirbt, aber leise überzeugt. Mit durchdachten Unterkünften, ehrlichem Essen, kurzen Wegen und Momenten, die sich nicht inszenieren müssen, um besonders zu sein. Die Preise? Fair, wenn man weiß, worauf man achten muss. Und vor allem: nachvollziehbar.

Wer in Belgien Urlaub macht, zahlt nicht für Effekte, sondern für Substanz. Genau deshalb fühlen sich viele Unterkünfte hier nicht wie ein Produkt an, sondern wie ein Rückzugsort.Bei casapilot haben wir Orte gefunden, die genau das bieten: Stille, Raum und Komfort – ohne den Aufpreis, den andere Regionen längst selbstverständlich finden.